KULTUR

Goldener Schnitt: Monika Willi, ROMY-Gewinnerin, im Interview

Die Film-Editorin spricht über die Oscar-Nominierung, Künstliche Intelligenz und ihre Arbeit

Bei der KURIER Branchen-ROMY werden am Freitagabend im Gartenbaukino jene Menschen ausgezeichnet, die hinter der Kamera für die hohe Qualität des heimischen Film- und Fernsehschaffens sorgen: Preise gehen u. a. an die Kameramänner des Kinofilms „Der Fuchs“, an Florian David Fitz für das Drehbuch zu „Oskars Kleid“ oder die Musikerin Lylit für den Soundtrack zu „Eismayer“.

Der Preis der Jury geht an Monika Willi: Die Schnittmeisterin hat mit Michael Haneke, Michael Glawogger und vielen anderen gearbeitet – und war heuer für ihre Arbeit am Film „Tár“ (mit Cate Blanchett als Dirigentin) für einen Oscar nominiert. Erfahren hat sie davon, erzählt sie nun im KURIER-Gespräch, gleichzeitig mit allen anderen – beim Livestream, mit dem die Nominierungen bekannt gegeben werden.

Und was passierte dann? „Ich konnte es nicht glauben“, sagt Willi. „Es ist zweischneidig: Einerseits ist es die größte Ehre, die einem zuteilwerden kann. Auf der anderen Seite ist es mit irre vielen Verpflichtungen verbunden, die sehr zeitraubend waren.“

Aber ist das für die Karriere gut? Kommen dann viele Angebote aus den USA? „Es gibt derzeit keine internationalen Projekte, da die amerikanische Filmindustrie durch den Streik zum Stillstand gekommen ist. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte die Auszeichnung wohl anderes bewirkt, aber derzeit ist alles überschattet von diesen Streiks.“

Bei denen fordern die Drehbuchautorinnen und -autoren sowie Schauspielerinnen und Schauspieler mehr Geld, aber auch Schutz vor Verdrängung durch Künstliche Intelligenz und digitale Verwendung ihres Äußeren.

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Das klingt immer noch ein bisschen nach Science-Fiction, ist es aber nicht. Schon bei den jüngsten Filmen, an denen Willi gearbeitet hat, sind derartige digitale Schauspielavatare verwendet worden: „Bei ‚Tár‘ wurden in den großen Konzertsaal in die ersten zwei Reihen Statisten gesetzt, die anderen Reihen waren leer. Und die wurden aufgefüllt …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

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