POLITIK

Wie eine Steuer für Superreiche die Budgets der EU-Staaten sanieren könnte

Studie zu EU-weiter Vermögenssteuer zeigt Einnahme in Höhe Hunderter Milliarden auf Kosten der reichsten 0,5 Prozent der Bevölkerung

Es ist ein Thema, das nicht nur in Österreich die politische Debatte anheizt – jetzt legen die Grünen im EU-Parlament mit einer neuen Studie nach.

„Besteuert die Reichen – vom Slogan zur Realität“ heißt das Papier, das Mittwoch präsentiert wird. Es geht darin um eine eher niedrig angesetzte Steuer auf Vermögen, die nur die Reichsten der Reichen betreffen soll, also die obersten 0,5 Prozent der Bevölkerung.

Ab 2,8 Millionen Euro

Um da darunter zu fallen, braucht man rund 2,8 Millionen Euro an Vermögen. Wer so viel hat, steigt mit 1,7 Prozent jährlicher Vermögenssteuer ein. Erst in Regionen um die 12 Millionen und darüber würde der Steuersatz auf 3,5 Prozent steigen.

➤ Mehr lesen: Die Studie der Grünen im Original

6 Milliarden in Österreich

Wirklich erstaunlich sind die in der Studie der Grünen errechneten Einnahmen aus dieser Steuer. Würde sie tatsächlich in der gesamten EU eingeführt, würde das rund 215 Milliarden Euro bringen. Würde die Steuer durch Maßnahmen ergänzt, die die Flucht aus der EU in Steueroasen erschweren, kämen weitere 60 Milliarden dazu.

➤ Mehr lesen: Die Vermögenssteuer-Pläne der SPÖ

Allein in Österreich brächte die Steuer sechs Milliarden jährlich fürs Budget. Einen „Weckruf“ nennt Thomas Waitz Abgeordneter der Grünen im EU-Parlament, die Studie: „All diese Milliarden wären pro Jahr in der EU mehr verfügbar für Soziales, Bildung und grüne Investitionen in Energiewende.“

EU-Parlament/Serena Vittorini

Thomas Waitz

Die häufige Kritik an Vermögenssteuern, sie würden die Reichen zur Steuerflucht ins Ausland veranlassen, wollen die Studienautoren so nicht stehenlassen. Die meisten Reichen hätten starke Bindungen an ihre Heimatländer, wollten sich als Teil der Gesellschaft fühlen.

Geldwäsche Drogenhandel

Viel größer allerdings, gesteht man ein, sei die Gefahr, dass das Geld über dunkle Kanäle in Steueroasen fließe. Würde man das mit mehr Transparenz bei Vermögen und strengerer Bankenaufsicht unter Kontrolle …read more

Source:: Kurier.at – Politik

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